PRESSEMITTEILUNG // Strukturförderung für Chemnitzer Kulturträger ab 2025 um 20% reduziert?

Chemnitzer Verbände gründen „Allianz für Substanz 2025“, um Budgetabsenkungen im Haushalt 2025/26 zu verhindern

Chemnitz, 26.11.2024 – Mit der Veröffentlichung des Haushaltsplanentwurf haben sich Befürchtungen unter den Chemnitzer Kulturträgern bestätigt. Die Stadtverwaltung Chemnitz hat scheinbar erhebliche Einschnitte in der Strukturförderung der Freien Kultur in Planung. Die Haushaltszahlen deuten eine Budgetabsenkung bereits ab 2025 an. Wenn der Haushalt in dieser Form verabschiedet wird, fehlen in der Basisförderung bei den Freien Kulturträgern ungefähr 800.000 € bzw. ca. 20% der Mittel im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Dies könnte dazu führen, dass die Struktur der Chemnitzer Kulturlandschaft nachhaltig geschädigt und zerstört würde. Viele Träger wären in ihrer kompletten Existenz bedroht und auch manches Vorhaben für das Kulturhauptstadtprogramm könnte davon betroffen sein.

Tobias Möller, Projektleiter Kultur im NKJC: „Die kommunalen Fördermittel machen je nach Träger oft nur ein Bruchteil der Finanzierung aus, sind aber essentiell für die Bereitstellung der Strukturen, auf denen alles weitere aufbaut. Ohne diese Basis wird die komplette Arbeit der Vereine in Frage gestellt.“

Gegen die Absenkung regt sich Widerstand. Derzeit sammeln sich diese in der „Allianz für Substanz 2025“. Bereits jetzt haben alle Chemnitzer Kulturverbände ihre Mitwirkung zugesagt; weitere Verbände aus der Jugendarbeit wollen demnächst dazustoßen. Für die kommende Zeit sind mehrere Aktionen in Planung, um auf die erheblichen Einschnitte hinzuweisen und diese zu verhindern. Auf der Seite substanz2025.nkjc.de werden Informationen geteilt und zum Mitmachen aufgerufen. Alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben zum Beispiel die Möglichkeit, mit ihrer Unterschrift die Arbeit der Jugend- und Kulturvereine zu unterstützen und sich gegen die Einsparungen auszusprechen.

Die Mitwirkenden in der Allianz sind sich bewusst, dass die derzeitige Finanzlage sehr angespannt ist und enge Rahmenbedingungen setzt. Wir hätten gern frühzeitig an einer konstruktiven Lösungsfindung mitgewirkt. Stattdessen wurden wir bisher über die drohende Budgetabsenkung der Strukturförderung nicht informiert. Nach einer Dekade der vertrauensvollen Zusammenarbeit und Bearbeitung anstehender Herausforderungen lässt die Verwaltung jede Augenhöhe vermissen. Wir hoffen ausdrücklich, dass beginnend mit dem von uns initiierten Austauschtermin mit Bürgermeisterin Ruscheinsky in dieser Woche Gespräche zu einer Lösungsfindung gestartet werden, welche dem Stellenwert der Arbeit der Vereine gerecht wird.

Tobias Möller appelliert an die Verwaltungsspitzen: „Lassen Sie uns jetzt und in Zukunft zu einem kulturreichen, fröhlichen und streitbaren Miteinander zurückzukehren.“

Ein vertiefendes Statement finden Sie unter der Aktionswebseite der Allianz für Substanz substanz2025.nkjc.de oder hier: STELLUNGNAHME: Chemnitzer Kulturverbände befürchten Substanzabbau in der Freien Kultur

 

Kontakt für Rückfragen:
Tobias Möller, Bereichsleitung Kultur, Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
+49 172 9738230 | kultur@nkjc.de

Allianz für Substanz

Netzwerk für Kultur und Jugendarbeit e. V.
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Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. ist ein freiwilliger Zusammenschluss von vorwiegend gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und Initiativen in Chemnitz. Wir handeln auf der Grundlage von demokratischen Entscheidungen sowie offenen und transparenten Arbeitsstrukturen. Der Verein lebt vom aktiven Mitwirken seiner mehr als 70 Mitglieder. Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. verfolgt den Zweck der Förderung und Unterstützung von Kunst und Kultur, insbesondere Soziokultur, demokratischer Bildung sowie von Jugendarbeit und Jugendhilfe. Der Verein ist parteilich unabhängiger Interessenvertreter seiner Mitgliedsvereine. Die Vernetzung und Bündelung von Ressourcen sind Ansprüche, die in der täglichen Arbeit realisiert werden.

Die Pressemitteilung als PDF

 

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