NKJC fordert kommunalen Schonbereich für Jugend und Kultur

Chemnitz, 21.10.2025

Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V. fordert Überlegungen anzustellen, für das Haushaltsjahr 2026 einen kommunalen Schonbereich für ausgewählte Bereiche wie Jugendarbeit und Kultur festzulegen. Konkret bedeutet das, die derzeit diskutierte Haushaltssperre von 5 bis 10 Prozent für diese Bereiche auszusetzen oder die angedachte Haushaltssperre nur anteilig anzusetzen.

Kultur und Jugend sind zentrale Bereiche des bürgerlich getragenen städtischen Gemeinwesens. Eine pauschale Haushaltssperre in diesem Bereich belastet damit besonders jene Strukturen, die das friedliche und solidarische Miteinander in Chemnitz sichern und gestalten.

Schon jetzt steht fest: Auch ohne zusätzliche Kürzungen werden im Jahr 2026 26 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe keine weitere Förderung erhalten. Sechs dieser Projekte sollen im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens neu ausgeschrieben werden. Damit ist rund ein Fünftel der Chemnitzer Jugendhilfelandschaft betroffen. Insgesamt fehlen der Jugendhilfe 1,8 Millionen Euro, um den festgestellten Bedarf zu decken.

Hinzu kommt: Auch die weiterhin geförderten Träger wären durch eine erneute Haushaltssperre zusätzlich belastet. Sie müssten ihre Angebote deutlich reduzieren oder vorübergehend schließen. Einzelne, auch größere Träger könnten diese Belastung nicht mehr ausgleichen und wären in ihrer Existenz gefährdet. Auswirkungen der Haushaltssperre 2025 werden in der Umfrage „Kürzen kostet“ des Netzwerks für Kultur- und Jugendarbeit e.V. sichtbar.

Ein Schonbereich Kultur und Jugend festzulegen ist daher dringend geboten, um die wichtige Arbeit mit und für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt zu erhalten – seien es Beratungsstellen für junge Menschen, Begegnungsräume für unterschiedliche Generationen, kulturelle Projekte, Sportangebote oder Orte für Austausch, Bildung und Gemeinschaft.

Tina Kreller, Projektleitung Stadtjugendring Chemnitz im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.: „Die entscheidende Frage ist, ob kurzfristige Einsparungen die absehbaren Folgen für sozialen Zusammenhalt und die Attraktivität unserer Stadt wirklich rechtfertigen.“

 

Kontakt für Rückfragen

info

Tobias Möller,  Projektleitung Kultur, Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
+49 172 9738230 

Tina Kreller, Projektleitung Stadtjugendring, Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
+49 1522 6652206

Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit

Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. ist ein freiwilliger Zusammenschluss von vorwiegend gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und Initiativen in Chemnitz. Wir handeln auf der Grundlage von demokratischen Entscheidungen sowie offenen und transparenten Arbeitsstrukturen. Der Verein lebt vom aktiven Mitwirken seiner mehr als 75 Mitglieder. Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. verfolgt den Zweck der Förderung und Unterstützung von Kunst und Kultur, insbesondere Soziokultur, demokratischer Bildung sowie von Jugendarbeit und Jugendhilfe. Der Verein ist parteilich unabhängiger Interessenvertreter seiner Mitgliedsvereine. Die Vernetzung und Bündelung von Ressourcen sind Ansprüche, die in der täglichen Arbeit realisiert werden.

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