Über 600 junge Chemnitzer:innen nutzen ihre Chance zur demokratischen Teilhabe

Im Superwahljahr 2024 koordiniert das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V. U18-Wahlen, um Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben sich bereits vor ihrer offiziellen Stimmabgabe mit politischen Themen und Inhalten auseinanderzusetzen, eigene Anliegen zu identifizieren und verschiedene Möglichkeiten der demokratischen Teilhabe zu nutzen.

Die Ergebnisse sind nicht als repräsentative Wahl, sondern als partizipatives Bildungsprojekt zu deuten. Im Wahlzeitraum vom 24. bis 31. Mai sind in 15 Wahllokalen insgesamt 646 Stimmen für die U18-Kommunal- und U16-Europawahl eingegangen (Ergebnisse Kommunalwahl: 24,3% AfD, 15,6 % CDU, 15% SPD).

Im Vorfeld der U18-Wahlen hatten junge Menschen die Möglichkeit, sich im U18-Jugendteam gemeinsam als Medienschaffende auszuprobieren. Neun Kandidierende der Chemnitzer Kommunalwahl wurden mit den vom Jugendteam gemeinsam gesammelten jugendrelevanten Fragen in Videointerviews1 in Kooperation mit der Chemnitzer Filmwerkstatt interviewt.

Weitere Möglichkeiten niedrigschwellig mit Kandidierenden der Kommunalwahl in Kontakt zu kommen, boten die Formate „Picknick & Politik“ und „Kochduell“. Jugendeinrichtungen luden Kandidierende ihres Wahlkreises ein, um in lockerer Atmosphäre ein Dialogangebot zu schaffen. "Ich fand das Projekt war echt cool. Es war schön zu sehen, was für verschiedene Meinungen manche Menschen haben" sagte Maureen vom U18-Jugendteam. „Die Angebote der Jugendhilfe sind wichtige Orte der Demokratiebildung und erreichen viele junge Menschen, um dort Wissen über Struktur und Ablauf von Wahlen sowie den Wahlmöglichkeiten zu vermitteln“ sagt Tina Kreller (Projektleitung Stadtjugendring Chemnitz im NKJC). Politische Bildung wird dabei selten als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden. 

Hier braucht es alle Akteur:innen, wie zum Beispiel Schule, Familie, Bekannte, Jugendarbeit, politische Mandatsträger:innen. Außerdem braucht es Anstrengungen, um Kindern demokratische Partizipation und Mitbestimmung zu ermöglichen. „Es fällt auf, wie schlecht junge Menschen an Prozesse der (Mit-)Entscheidungsfindung gewöhnt sind. Es gilt gerade auch junge Menschen einzuladen sich mit einzubringen, ihnen zuzuhören, Anstrengungen zu betreiben sie zu verstehen und dabei auch die in den Blick zu nehmen, die so oft nicht gehört oder überhört werden“ sagt Gregor Richter (AJZ Streetwork - Mobile Jugendarbeit | AJZ e.V. Chemnitz).                                                            

Das Projekt wird gefördert vom Lokalen Aktionsplan der Stadt Chemnitz und dem Bundesprogramm "Demokratie leben".

 
Kontakt für Rückfragen: Tina Kreller & Katharina Humenda, 0371 24356704,  im Netzwerk für Kultur und Jugendarbeit e. V., Moritzstraße 19, 09111 Chemnitz

Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. ist ein freiwilliger Zusammenschluss von vorwiegend gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und Initiativen in Chemnitz. Wir handeln auf der Grundlage von demokratischen Entscheidungen sowie offenen und transparenten Arbeitsstrukturen. Der Verein lebt vom aktiven Mitwirken seiner mehr als 70 Mitglieder. Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. verfolgt den Zweck der Förderung und Unterstützung von Kunst und Kultur, insbesondere Soziokultur, demokratischer Bildung sowie von Jugendarbeit und Jugendhilfe. Der Verein ist parteilich unabhängiger Interessenvertreter seiner Mitgliedsvereine. Die Vernetzung und Bündelung von Ressourcen sind Ansprüche, die in der täglichen Arbeit realisiert werden.

1https://www.youtube.com/playlist?list=PL2a0yYMmuapvf3BJWgouK44Tlv5CPaphX

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