Chemnitz, 19.06.2025 – Am 16. Juni 2025 verschickte das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) ein Informationsschreiben zum sogenannten Neutralitätsgebot in der Jugendarbeit an die Leitungen der Jugendämter in Sachsen. Der Stadtjugendring Chemnitz im Netzwerk Kinder- und Jugendarbeit e.V. (NKJC) begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. Das Schreiben schafft dringend benötigte Klarheit für die Praxis und stärkt die Position freier Träger gegenüber politischen Angriffen, die unter dem Vorwand vermeintlicher „Neutralitätsverstöße“ erfolgen.
„Es ist ein starkes Signal, dass das Sozialministerium klarstellt: Öffentliche Träger haben die Aufgabe, freien Trägern Handlungssicherheit zu geben. Diese Klarstellung ist eine wichtige Voraussetzung, um Jugendarbeit weiterhin als geschützten Raum demokratischer Bildung und Wertevermittlung zu sichern“, sagt Tina Kreller vom Stadtjugendring Chemnitz.
Hintergrund des Schreibens ist ein Beschluss der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) mit dem Titel „Jugendarbeit stärken – für einen demokratischen Diskurs“, der unter anderem durch das Land Sachsen eingebracht wurde.
Bereits im April 2024 organisierte der Stadtjugendring Chemnitz für seine Mitgliedsvereine eine Weiterbildung zum Thema „Neutralität und politische Intervention in der Jugendarbeit“. Ziel war es, insbesondere im Superwahljahr 2024, für mehr Handlungssicherheit zu sorgen und ein gemeinsames Verständnis zu stärken. Denn das entschiedene Eintreten gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit und andere Formen von Menschenfeindlichkeit ist kein parteipolitisches Engagement, sondern Ausdruck einer grundlegenden Verpflichtung zum Schutz demokratischer Werte.
Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V. und seine Mitgliedsvereine stehen seit vielen Jahren für eine engagierte politische Bildungsarbeit. Formate wie die U18-Wahlen oder vielfältige Projekte zur Demokratieförderung sind fester Bestandteil ihrer Arbeit und Ausdruck ihrer aktiven Haltung für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft. Das Schreiben des SMS bestätigt und bestärkt die Mitgliedsvereine darin.
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Tina Kreller, Projektleitung Stadtjugendring Chemnitz im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
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Stadtjugendring Chemnitz im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
Der Stadtjugendring Chemnitz ist eine wichtige Säule im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. – einem freiwilligen Zusammenschluss von vorwiegend gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und Initiativen in Chemnitz. Wir handeln auf der Grundlage von demokratischen Entscheidungen sowie offenen und transparenten Arbeitsstrukturen. Der Verein lebt vom aktiven Mitwirken seiner mehr als 70 Mitglieder. Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. verfolgt den Zweck der Förderung und Unterstützung von Kunst und Kultur, insbesondere Soziokultur, demokratischer Bildung sowie von Jugendarbeit und Jugendhilfe. Der Verein ist parteipolitisch unabhängiger Interessenvertreter seiner Mitgliedsvereine. Die Vernetzung und Bündelung von Ressourcen sind Ansprüche, die in der täglichen Arbeit realisiert werden.