InspireKids schließt – viel bewirkt, wenig gekostet, dennoch gestrichen
Chemnitz, 08.04.2025 - Der Stadtjugendring Chemnitz bedauert zutiefst die angekündigte Schließung des Kinder- und Jugendzentrums InspireKids auf dem Brühl zum 03.06.2025. Damit geht ein Ort, an dem junge Menschen willkommen waren, Unterstützung fanden und Alltag gestalten konnten, verloren.
Seit 2016 hat InspireKids unzählige Kinder und Jugendliche erreicht und mit einem kreativen, offenen Konzept überzeugt – angefangen mit einem Zirkuswagen auf dem Spielplatz, weiterentwickelt zu einem festen Anlaufpunkt im Sozialraum. Die Bethanien Diakonissen-Stiftung hat das Angebot über viele Jahre fast vollständig eigenfinanziert. Erst 2024 wurde eine anteilige kommunale Förderung bewilligt – 45.873 Euro bei jährlichen Gesamtkosten von rund 200.000 Euro.
Die nun angekündigte Einstellung der Förderung durch die Stadt Chemnitz führt dazu, dass ein Angebot wegfällt, das die Kommune mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz erhalten hätte können. „Mit der hier eingesparten Summe wird kein Haushalt gerettet – wohl aber ein wertvolles, funktionierendes Angebot geopfert, das bereits zu einem festen Bestandteil des Stadtteils geworden war. Uns ist bewusst, dass die Haushaltslage der Stadt Chemnitz angespannt ist. Umso wichtiger wäre es, Projekte mit vergleichsweise geringem kommunalem Förderanteil zu sichern. Es irritiert uns, dass kein frühzeitiges Gespräch mit dem Träger gesucht wurde, um gemeinsam nach Wegen der Weiterführung oder Übergangslösungen zu suchen. Ein solches Vorgehen wäre Ausdruck partnerschaftlicher Zusammenarbeit gewesen – und hätte möglicherweise verhindert, dass ein funktionierendes Angebot ersatzlos verschwindet“ so Tina Kreller vom Stadtjugendring Chemnitz.
Grundlage der Förderentscheidung war in diesem Fall nicht der jugendhilfeplanerisch festgestellte Bedarf. Stattdessen kam die sogenannte Förderkonzeption zur Anwendung – ein Instrument, das greift, wenn die vorhandenen Haushaltsmittel nicht ausreichen. Die Nichtweiterförderung von InspireKids steht exemplarisch für diese Problematik: Es wurde in der Bewertung der Förderkonzeption ganz unten eingeordnet, obwohl es über Jahre hinweg eine bewährte und qualitativ hochwertige Arbeit geleistet hat und einen klaren Bedarf im Stadtteil abdeckt. Auch in schwierigen Haushaltslagen sollte alles darangesetzt werden, Angebote für junge Menschen aufrechtzuerhalten und ihre Bedarfe ernst zu nehmen, um ihnen eine Zukunftsperspektive in Chemnitz zu bieten.
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Tina Kreller, Projektleitung Stadtjugendring Chemnitz im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
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Stadtjugendring Chemnitz im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.
Der Stadtjugendring Chemnitz ist eine wichtige Säule im Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. – einem freiwilligen Zusammenschluss von vorwiegend gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und Initiativen in Chemnitz. Wir handeln auf der Grundlage von demokratischen Entscheidungen sowie offenen und transparenten Arbeitsstrukturen. Der Verein lebt vom aktiven Mitwirken seiner mehr als 70 Mitglieder. Das Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e. V. verfolgt den Zweck der Förderung und Unterstützung von Kunst und Kultur, insbesondere Soziokultur, demokratischer Bildung sowie von Jugendarbeit und Jugendhilfe. Der Verein ist parteipolitisch unabhängiger Interessenvertreter seiner Mitgliedsvereine. Die Vernetzung und Bündelung von Ressourcen sind Ansprüche, die in der täglichen Arbeit realisiert werden.